TAG 5: Rund ums Gran Sasso Massiv
Nachdem wir alle schon sehr durch das Frühstück der letzten Tage verwöhnt waren, erlebten wir (vor allem Hirti) eine böse Überraschung. Anscheinend ist es in dieser Region nicht üblich wie bei uns ausgiebig zu frühstücken sondern nur ein sehr sporadisches Frühstück mit Kuchen und Marmelade zu sich zu nehmen. Das so geliebte Panini von Josef fehlte auch und es gab nur Toastbrot, das er viel zu schwarz toastete und es mit dem Aufstreichen der harten, gekühlten Butter auch noch auseinanderbrach! So ging es mehr oder weniger mit knurrendem Magen los. Die ersten Blicke zum Himmel ließen uns nichts Gutes erhoffen und so entschloss ich, die heutige Route nicht wie geplant sondern einfach andersrum zu fahren. Das GPS machte uns natürlich wieder einen Strich durch die Rechnung, da es anscheinend nicht so einfach ist, im Jahre 2013 eine Route in einem Garmin GPS zu drehen.
Also ging's nicht über die Autobahn los, sondern Richtung Nord Ost, über Celano Zentrum. Die ersten Tornantis ließen nicht lange auf sich warten und wir nutzten die Gelegenheit, um uns warm zu fahren. Wir fuhren den blauen Himmelflecken nach über diverse Hochplateaus, die im Winter anscheinend komplett überlaufen sind, aber jetzt aussehen wie verlassene Dörfer. Die Hochebene bzw. die Abfahrt nach L'Aquila war genial, wir genossen ein unglaubliches Panorama, Kurven und einen tollen Straßenbelag.
Die Tour führte uns weiter nach Santo Stefano, wo wir zu Beginn mit einem LKW rauften, damit wir überhaupt einmal vorbeikamen. Der nächste Überfahrtspunkt war schon wieder im Grenzbereich des Zulässigen:
Fahrverbotstafel Richtung Gran Sasso Massiv:
Josef: „Das ist doch wieder nur eine Empfehlung". Also nichts wie hoch und bei 8° einen schönen Ausblick genießen. Leider waren die Berge verhangen und so schenkten wir uns die Auffahrt auf den Campo Imperatore.
Auf der Suche nach einem Kaffee fuhren wir vor Castelli an zig Keramikverkaufsständen vorbei, aber weit und breit keine Möglichkeit einen Kaffee zu trinken. In Bola hatten wir endlich ein Café gefunden und wir parkten unsere Maschinen mitten auf der Straße. Die naheliegende Wetterfront sah sehr anmutig aus und starker Wind setzte ein. Gerhard wurde das zum Verhängnis und die obere Hälfte seines Cappuccinos landete auf seiner Motorradkluft.
Um nicht nass zu werden, war der Weg das Ziel. Die Abfahrt nach Montano ging schnell und wir konnten die Schlechtwetterfront umfahren. Dabei kamen wir wieder zu unserer Lieblingsstraße (vor einigen Tagen Fahrverbotstafel) an den Lago Campotosto. Wir versuchten trotz einsetzenden Regens den See in der anderen Richtung zu umfahren als das letzte Mal und fuhren über die Brücke.
Ein Blick auf das „Wetterradar" ließ mich dank eines Navigationsfehlers meinerseits falsch abbiegen und wir entkamen dem Regen. Über den Passo delle Capannelle ging es zurück über die Hinterseite nach L'Aquila. Bei einem kurzen Kaffee und während des Auftankens der Motorräder beobachteten wir das Wetter, bevor wir in das Seitental (Piano... blabla) fuhren und nun endgültig vom Regen erwischt wurden. Trotz des schlechten Wetters war die Überfahrt ein Erlebnis. Die Tunneldurchfahrt auf der Autobahn, für nur 1€, nahmen wir dankend an.
Sicherlich für immer wird mir die Diskussion im strömenden Regen von Josef mit der Stimme im Bezahlterminal der Mautstation in Erinnerung bleiben. Mit Händen und Füßen versuchte er dem italienischen Mautwärter zu erklären, dass wir 7 Motorräder sind und er alle Karten haben will. Aber die SChranke blieb zu. Bi doch durch einen Lichtblitz Josef den Knopf nochmals betätigte und wir so alle durchfahren konnten.
Nach der Tunneldurchfahrt verließen wir die Autobahn und fuhren über die Hinterdörfer zurück zum Hotel. Kurz vor dem Hotel gab es noch eine brenzlige Situation, als wir fast alle beim Übersetzen eines Bahnübergangs ein Schlagloch erwischten.
ROADBOOK: