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Motorradtour Südtirol 20162000px Flag of South Tyrol.svg
04.09. 2016 – 10.09.2016

Teilnehmer:
Ernstl:     BMW1200gs
Carsten:  SUZUKI DRBig 750s
René:      BMW1200gs

Vorgeschichte:

Nachdem die Motorradtour 2015 nach Norwegen in meiner neuen Heimat und den neu gewonnenen Arbeitskollegen sehr gut angekommen ist, entschied sich Carsten schon 2015, wenn es 2016 eine Tour gibt, mit von der Partie zu sein.
Trotz meines Arbeitsplatzwechsels halten Motorradfreundschaften länger und somit wurde Carsten für 2016 ein Fixstarter.
Natürlich war mein Langzeitgefährte Ernstl auch wieder dabei und so konnte ich eine perfekte Route für uns 3 finden. Nachdem Ernstl & Josef die weite Anreise nach Hamburg im vergangenen Jahr wagten, war jetzt ich an der Reihe und Südtirol wurde als gemeinsames Ziel auserkoren.

Nach kurzen Überlegungen, entschieden wir uns für eine Sternfahrtentour, da es logistisch Blödsinn gewesen wäre vollbepackt mit den Motorrädern nach Südtirol zu reisen um dann von Hotel zu Hotel zu springen.
Somit konnte es losgehen.

Anreise:

Nachdem ich seit Jahren das erste Mal 2 Wochen am Stück Urlaub hatte, war es zu anfangs sehr kompliziert einen Termin zu finden für Urlaub mit meiner Freundin, Golfclubmeisterschaften und Motorradtour. Auch die letzten Touren die immer im Mai / Juni stattgefunden hatten, zeigten, dass das Wetter meist noch zu kalt und unbeständig war. Also warum nicht den August / September dafür vorsehen und somit ging es für mich nach einer 9 stündigen Heimreise aus Schladming am nächsten Tag wieder in die andere Richtung weiter zur Motorradtour.
Carsten hatte sich wie vereinbart dazu bereiterklärt seinen Bus als Motorradtransporter zur Verfügung zu stellen und somit trafen wir uns am Samstag um 07:30 Uhr in Staade zum Beladen.
Also Wecker auf 06:00 Uhr gestellt den ersten Blick aus dem Fenster getätigt und von einem schönen Wolkenbruch in Hamburg wieder willkommen geheißen worden. Die Stimmung ist natürlich dann auf einem 0-Punkt. Kann man sich vorstellen, wenn man sich früh morgens in den Regenanzug quetschen muss um die ersten 45 km im Regen anzutreten. Den Weg nach Staade kannte ich bereits, da es meine alte Arbeitsstrecke durch alte Land war. Die Sicht auf der Köhlbrandbrücke war durch Regen und Nebel so beeinträchtigt, dass man den Hafen kaum erkennen konnte. Und auch nach Finkenwerder vermieste mir eine Straßensperrung die Weiterfahrt am Deich entlang. Trotzdem schaffte ich es fast pünktlich wie vereinbart um 07:35 Uhr bei Carsten in der Firma anzukommen.
Leicht durchnässt stand ich vor verschlossenen Toren – Carsten war noch zu Hause und machte sich gerade auf den Weg. Das Einladen konnte somit, nachdem ich mit meiner Motorradkluft entledigt hatte, beginnen. Carstens erste Befürchtungen, dass wir beim Einladen ein Problem mit der Höhe der Motorräder haben könnten, bewahrheitete sich leider. Die Lösung war einfach. Ein Abbau der Windschilde und Seitenspiegel halfen uns die entscheidenden Zentimeter für das sichere einladen zu bekommen. Nachdem wir meine GS 2-3 mal hin und her schoben, passte es. Im Nachhinein musste ich Carsten für das „unnütze“ Werkzeug dankbar sein sonst hätten wir das Windschild bloß nur abreißen können. Perfekt verzurrt hätte es nun losgehen können, aber soweit war Carsten noch nicht. Carsten musste noch packen und mit seinem Nachbarn plaudern (bei der Auffahrt zur Tiefgarage wurde eine Lichtsäule umgefahren). Nachdem Carsten dann frisch geduscht um 10:30 Uhr dann doch für die Abfahrt bereit war hätte es jetzt losgehen können, wenn wir nicht noch zu McDonald’s, für einen Kaffee und ein Frühstück(!!!), fahren mussten.
Irgendwie hatte es der „Reisegott“ überhaupt nicht gut mit uns gemeint, denn vor Hannover gab es bei einer Baustelle einen Unfall und so mussten wir über Celle (Bundesstraße) ausweichen. Immerhin hatten wir nach knapp zwei Fahrstunden schon 100 km abgespult, als von Carsten die Meldung kam, dass tanken(!!!) erforderlich wäre und den ersten Durst hätte er auch schon!
Im Zuge des Tankstopps wurde ein Fahrerwechsel durchgeführt. Für die nächsten 500 km übernahm ich das Steuer und wir konnten diese Distanz ohne weitere Probleme überwinden. Leider gab es einige Baustellen wodurch unsere geplante Ankunftszeit nicht mehr eingehalten werden konnte. Um 22:00 Uhr erreichten wir endlich unsere Unterkunft in .... , nachdem wir 8,80 € für die Vignette in Österreich bezahlt haben, 9,80 € für den Brennerpass und 4,50 € Euro für die Autobahnmaut in Italien. Für Carsten total unverständlich - die Krönung war aber die Bearbeitungsgebühr von 6,50 € für das Geld abheben in Bayern, das Carsten knirschend hinnehmen musste.
Warum auch immer musste Carsten 10 Minuten vor dem Ziel noch einmal „Pinkeln“. Wir stiegen aus, Carsten hatte aber die Handbremse nicht angezogen was zur Folge hatte, dass sich das Auto ganz langsam rückwärts in Bewegung setzte. Carstens erster Gedanke war das Auto mit Körperkraft aufzuhalten bevor er sich doch dazu entschloss in die Fahrerkabine zu springen. Das wäre was gewesen wenn uns fünf Minuten vor dem Ziel das Auto samt Motorrädern rückwärts über einen Abhang abhandengekommen wäre.
Endlich am Ziel angekommen begrüßen wir Ernstl und konnten unser verspätetes „Abendmahl“ aus Pizzaecken und Lasagne bis 0:30 Uhr zu uns nehmen. Die Eindrücke des Anreisetages wurden bei einigen Grappas ausgetauscht und wir hofften einen auf gutes Wetter für den ersten Tag.

1.Tag:

Noch am Vorabend fixierten wir den Abfahrtstermin, zum Eingewöhnen an das Fahren in den Bergen, auf 10:00 Uhr. Vor der Abfahrt gab es jedoch noch ordentlich viel zu tun und so trafen wir uns bereits um 7:30 Uhr zum Frühstück im Wintergarten. Danach ging es ans Entladen der Motorräder, das durch Ernstl´s Hilfe deutlich besser funktionierte. Nach 20 Minuten standen die Maschinen einsatzbereit auf Südtiroler Boden. Es mussten nur noch die GPS - Daten ausgetauscht werden damit jeder wieder zurück zum Hotel findet.
Unser erstes Ziel war der Mendelpass. Die Wolken hingen noch tief, aber die Temperatur schien zu Steigen. Die ersten Höhenmeter (auf 1363 m) auf den Mendelpass nutzten wir zum „Eingewöhnen“ beziehungsweise zum „Aufwärmen“. Vom Mendel bergab ließen wir eine (übermütige) Motorradtruppe überholen. Über Forno ging es weiter Richtung Norden aus auf den Gampenpass. Auf diesen Pass konnte man die Einsamkeit spüren. Wir genossen diese Fahrt. Der Blick Richtung Nord-West ins Vinschgau / Schnalstal ließ starke Regenwolken erkennen und wir waren froh uns heute für die Hochebenen rund um Meran entschieden zu haben.
Carsten nutzte das erste Fotomotiv auch für eine „Pinkelpause“, er liess zu diesem „Zweck“ den Motor laufen (!?!?) und sah im Augenwinkel seinen Kupplungshebel über die Straße springen. Das fing ja schon gut an - nach den ersten 50 km der erste „Zwischenfall“. Zum Glück ging es bis Lana nur bergab, so dass Carsten ohne Probleme die Maschine laufen lassen konnte. In Lana gestaltete sich das bereits schwieriger. Viele Kreisverkehre und der Urlauberverkehr machten es fast unmöglich das Motorrad ohne Kupplung zu fahren. Erschwerend kam noch hinzu das es in Lana keine Werkstatt gab die helfen konnte. Ich fragte mich durch und erfuhr das es in Meran eine Suzuki Werkstatt gibt. Natürlich haben auch die Werkstätten in Italien um die Mittagszeit Mittagspause und so mussten wir uns in Bewegung setzen ohne zu wissen, ob wir Ersatzteile bekommen würden oder nicht.
In Meran angekommen stellten wir fest, dass das Geschäft zwischen 12:00 Uhr und 14:30 Uhr geschlossen war und so packte ich Carsten als Beifahrer auf und wir suchten ein Café um die Zeit zu überbrücken.
Die Gespräche mit den Einheimischen schienen für Carsten, der kurz vor einer Explosion stand, schwierig. Ich versuchte zu vermitteln und siehe da, wir bekamen den letzten Kupplungshebel für 20€ inkl. Montage. Es konnte also weitergehen.
Wir verließen Meran Richtung Osten nach Hafling und weiter nach Mölten, wo ich leider zu früh abbog da ich der Versuchung nicht wiederstehen konnte die Serpentinen mit zwei Schweizern bergab zu genießen. Leider mussten wir jetzt ein Stück durch den (einsetzenden) Bozener Feierabendverkehr, bis wir uns die nächsten Kurven hoch nach Steinegg schrauben konnten. Bei zunehmend frischer werdenden Temperaturen je höher wir kamen, ging es weiter auf das Lavazejoch (1805m) wo Carsten eine Schafquerung und wir dann ein Getränk bei 10°C genossen. Die letzten 50 km zum Hotel über die Pässe erledigten wir wie im Fluge. Kurz vor dem Hotel gab es noch eine sensationelle Weinbergdurchfahrt, die diesen tollen mit Problemen behafteten ersten Tag abschloss.
Im Tal angekommen herrschten wieder angenehme 23°C und wir kamen nochmal kurz ins Schwitzen bevor wir den Tag bei einigen Bieren ausklingen ließen.
Carsten wurde von der Hausherrin gegen 22:00 Uhr um einen Gefallen gebeten und musste kurz als „Fahrradtransporteur“ fungieren – nach 70 gefahrenen Kilometer und 2 Stunden später – war der kurze Fahrradtransport erledigt.

2. Tag:

Der ausgemachte Frühstückstermin 07:30 Uhr wurde von Carsten nicht wahrgenommen. Dem „Nordlicht“ war der gestrige Tag mit dem Defekt am Motorrad und der veränderten Luft wohl ein bisschen zu anstrengend. Gestern Abend suchten wir uns (am Pool-relaxend) einige mögliche „Schwindelerregende“ Touren rund ums Hotel aus.
Somit wurden heute gleich 2 Highlights befahren: das Stilfserjoch (2757m) und der Gaviapass.
Die Fahrt bis nach Spanding führte uns auf der Schnellstraße an Bozen vorbei bis nach Meran wo wir ins Vintschgau abbogen. In diesem Tal gibt es nur eine Straße die Ost und West miteinander verbindet und der rege „Ernteverkehr“ machte den Verkehr nicht geringer. Bei Schlauders legte Ernstl und ich einen Tankstopp ein und Carsten fuhr ganz fasziniert von der Landschaft weiter und wurde erst wieder am Stilfserjoch (2757m) eingesammelt. Es wurde beschlossen das er diese „Unkonzentriertheit“ mit einer Runde Café wieder gut machen konnte .
Die Auffahrt war sehr gut und ein „Superbiker“ (Streetfighter) hängte sich in meinen Windschatten. Zum Stilfser (Stelvio) Joch hin wird es durch den Gesteinsstaub ein wenig rutschig in den Kehren, aber da diese 180° Kehren sind, mussten wir Aufgrund der entgegenkommenden Harley Fahrer und der „Flachlandautofahrer“ die Geschwindigkeit auf Schritttempo reduzieren!!. Der Ausblick am Stilfserjoch war sehr imposant, aber das wirkliche Highlight war am anschließenden Gaviapass.
Zuvor noch waren wir mehrmals sehr beeindruckt von den „älteren“ Leuten, die sich mit dem Rennrad auf diesen Pass hochkämpften – eine unglaubliche Leistung – Hut ab!
Bei der Bergabfahrt vom Stilfserjoch liefen wir auf ein Motorrad (-Pärchen) aus Mürzzuschlag auf. Mit Beifahrer so toll und flott zu fahren war schon eine Augenweide – bei einer Pause am Gavia kamen wir ins Gespräch und konnten ein bisschen das Erlebte austauschen.
Die Südrampe des Gaviapasses (im oberen Teil fast ohne Leitplanken) sucht aufgrund der teilweise einspurigen Passagen und der tolle Umgebung seines gleichen. Das tolle Wetter und wenig Verkehr machen diesen Pass für mich zu einem der schönsten in Südtirol. Im Tal angelangt stand schon der nächste Pass auf unserem Programm. Der Passo Tonale mit seinen 1885m wurde frisch für uns geteert und wartete darauf befahren zu werden. Am Pass legten wir eine kurze Pause ein und genossen den für Italien üblich sehr guten Espresso für € 1,00.
Ich habe ja schon lange nichts mehr über Carstens Motorrad geschrieben. Im Tal angelangt war es wieder soweit, bei der Ausfahrt eines Kreisverkehrs wollte Carstens Bike nicht mehr und stellte den Motor einfach ab. Wir konnten den Fehler eingrenzen und so musste Carsten die Motordrehzahl über 1000 U/min halten. Bei einem Stopp an der nächsten Tankstelle wurde die Maschine durch Ernstl genauer gecheckt und siehe da die Standgaseinstellschraube schien defekt zu sein. Eine provisorische Lösung musste für die noch zu fahrenden 50 km über den Mendelpass zurück zum Hotel reichen.
Den Abend ließen wir bei einer Weinverkostung ausklingen.

3 Tag:

Wie immer starteten wir bekannter Weise mit einem ausgiebigen und guten Frühstück in den Tag. Danach mussten wir uns noch für eine Route entscheiden. Das anhaltende gute Wetter ließ uns jede Option (Himmelsrichtung) offen.
Carsten wollte unbedingt an den Gardasee – das war mit Abstand die längste Tour die ich im Angebot hatte. Aber nachdem wir uns noch um Carstens Maschine kümmern mussten und wir durch die Reparatur eine Stunde verloren hatten, wurde die Tagestour zum Gardasee gecancelt. Als neues Tagesziel wurde der Manghenpass vereinbart bzw. fixiert.
Die Reparatur an Carstens Maschine gestaltete sich einfach. Zurückstellen des Gasseils und die Gasschraube wurde mit Draht und Kabelbinder fixiert – vielleicht sollte über diese Konstruktion ein Patentantrag nachgereicht werden.
Die Tour heute wir als die „Einsame“ beschrieben, was am Anfang nicht so wirkte, da das erste Teilstück durch starken Verkehr „dominiert“ wurde.
Es vorbei am Kalterer See über den Passo Lugano (1097m) zum Manghenpass (2072m). Den Manghen habe ich bereits mehrmals befahren und in meiner Erinnerung waren die Distanzen länger, oder sind wir diesmal schneller „am Weg“ . Auf der Passhöhe gibt es ein Gasthaus, bei dem wir den letzten freien Tisch ergatterten. Die „Einsame“ trifft leider nicht mehr zu. Sehr viel Motorradverkehr ( von meist sehr ungeübten Fahren) „zerstörte das Kurvenfeeling“ an der so schönen Überfahrt. Auch bei der Bergabfahrt wurde es nicht angenehmer. Ein italienischer BMW Fahrer schnitt jede Kurve, auch die unübersichtlichen und ich wundere mich bis heute, das hier nichts passierte – Glück: es kam ihm kein Motorradfahrer oder PKW entgegen. Danach liefen wir auf eine deutsche Motorradgruppe auf, die wir zügig überholten. Auch Carsten konnte sie überholen und kommentierte anschliessend nur „Schwachmatiker Gruppe“ – leider fuhr Aufgrund des „Stresses“ mit der zu überholende Gruppe bei uns vorbei, als wir am Straßenrand auf Ihn warteten – ich denke ich muss mir einen Wimpel oder eine „Rundumleuchte“ auf den Helm kleben
Über Hochebenen führte uns unser Weg zum Passo Broccon (1616m) und den Passo d. Gobbera (998m) bis nach Mezzano, wo wir Rast machten und uns eine gute Pizza genehmigten.
Unsere weitere Tour führte uns auf den Passo Rolle (1970m). Leider wurde unsere geplante Tourführung durch die Sperre der JJ50 unterbrochen und wir mussten einen größeren Umweg nehmen um nach Hause (zum Hotel) zu gelangen. Unsere weitere Route führte uns über den Passo Valles (2033m) und den Passo San Pelegrino (1918m) bis nach Moena.
Vor dem Karrerpass (1753m) tankten wir noch einmal und hatten ein tolles „A-HA“ Erlebnis mit einem deutschen Motorrad Ehepaar. Der Mann fuhr vorne weg und sein Begleitung auf Biegen und Brechen, egal auf welcher Straßenseite, im Windschatten wie ein „Lemming“ hinter ihm.
Der Karrerpass war toll zu fahren begleitet wurden wir aber von etlichen Autofahrern. Auch eine witzige Situation, wenn man sich bergauf mit einem Express LKW Lieferwagen matcht, der fast immer den Eindruck vermittelte bei jeder Kurve zu schnell zu sein und „jetzt und jetzt“ umkippen würde.
Den Abschluss der heutigen Ausfahrt verbrachten wir im einsetzenden Feierabendverkehr vor Bozen. Ein unglaublicher Stau, den man nur beherzt Links und Rechts der Autos als Motorradfahrer passieren kann, bei einer Außentemperatur von 30°C.
Auch die Vespa Fahrer in Italien sind schmerzbefreit – im Stau haben wir einen überholt und wurden später an einem von der Polizei mit Blaulicht gesperrten Bahnübergang von Ihm wieder überholt. Er setzte gleich eins drauf und fuhr über den gesperrten Bahnübergang, ohne das sich die Polizei nur rührte ... ein komisches Volk.
Am Abend wurden noch die letzten „Weinverhandlungen“ geführt (und die Route unter einem stillen Protest von mir) an den Gardasee geplant.

4. Tag:

„Die Tour wird lang“, habe ich schon am Vorabend prophezeit und deshalb war schon um 07:15 Uhr Frühstück „angesagt“ um für 08:00 Uhr abfahrbereit zu sein. Alle („der Planer“ und „Mr. White“) waren pünktlich fertig, außer Carsten, der seine Handschuhe am Zimmer vergessen hatte und diese holen musste.
Die erste Herausforderung war (mal wieder) der Mendelpass, den wir so früh morgens fast für uns alleine hatten. Ein guter Zeitpunkt für Ernstl und für mich, bei 16°C Außentemperatur, die Reifen in den Kurven mal so richtig „warm“ (kleben) zu Fahren. Die Route führte uns vorbei an dem Lago die Molveno, wo wir kurz hielten um die tolle Aussicht auf das Bergmassiv und die idyllische Ortschaft Molveno zu genießen. Es folgten unzählige Kehren auf der SS421 bis nach Riva am Gardasee. Unser nächstes Ziel war Limone am Gardasee, wo wir uns nach einer kleinen „Bummelfahrt“ mitten im Urlaubsverkehr ein tolles Eis und kühle Getränke gönnten. Nach einer kurzen Pause ging es weiter Richtung Süden ein Stück am See entlang, um dann die Panoramastraße durch die Brasaschlucht zu fahren. Wir überlegten noch kurz ob es Sinn machen würde mit der Fähre von Limone nach Malcesine überzusetzen, aber nachdem auch die italienischen Kapitäne ein Anrecht auf eine Mittagspause haben quälten wir uns zurück durch den Verkehr nach Riva bis wir endlich bei Arco ins Gebirge abbiegen konnten und einen verborgenen Pass nach Mori fanden (Strade della Brorsa). Kaum Leitblanken und meist eine einspurige Straßemachte diese Auffahrt extrem spannend und zu einem Erlebnis. Carstens Kommentar beim obligatorischen Espresso am Pass:“ wenn es dich da runter schmeißt, findet dich keiner“... wo er recht hatte.
Carsten, der unbedingt den Gardasee bereisen wollte, spürte schön langsam die Touren der Tage zuvor und wollte unbedingt auf die Autobahn, aber eine Bergüberquerung mussten wir noch machen, wurde Sie uns doch am Vorabend von unserem Kellner Dietmar als sehr toll beschrieben. Es folgte der Passo della Furca (1110m) zurück bis Trento. Ein bisschen wieder durch das Stadtgetümmel, die Maschinen für den Folgetag betanken und ab zum Hotel.
Den Tag ließen wir bei einem guten Abendessen mit Wein ausklingen und besprachen bzw. planten die Tour für den nächsten und somit letzten Tag.

5. Tag

Wir beschlossen, bereits am Vorabend, das wir am letzten Tag keine „Monstertour“ („moderate Kilometerleistung“) fahren werden, da ja am Folgetag die 1000 km Heimreise nach Hamburg am Programm stand . So entschieden wir uns, zum ersten Mal, eine Fahrt im Tal zu machen. Ernstl hatte eine Dokumentation über das Schnalstal im Fernsehen gesehen und deshalb wurde als Tagesziel Kurzras festgelegt.
Die Fahrt bis zum Abbiegen in das Schnalstal, wo sich auch das Messner Mountain Museum Juval befindet, führte uns diesmal auf der Bundesstraße an Bozen und Meran vorbei. Die Auffahrt ins Tal war sehr idyllisch und führte durch viele nette Bauerndörfer. Kurz vor Kurzras befindet sich der Vernagat Stausee, der mit seinem türkisem Wasser eine tolle Postkartenatmosphäre schafft. In Kurzras machten wir kurz Rast wo wir beschlossen das Messner Museum an der Taleinfahrt zu besuchen. Also denselben Weg wieder das Tal auswärts, rechts abgebogen und von einem Fahrverbotsschild gestoppt. Ich fragte in einem kleinen Shop, ob die Auffahrt zum Museum mit Motorrädern gestattet ist, die junge Verkäuferin bejahte dies. Also hoch zur Burg über die sehr schmale Auffahrt. Wir wurden nach einigen Serpentinen vom entgegenkommenden Busfahrer rüpelhaft auf das Fahrverbot hingewiesen und mussten umkehren.
Messner Museum – leider nein.
Also zurück zum Hotel, die Maschinen müssen noch verladen werden und vielleicht geht sich noch ein kleiner Spaziergang durch den Ort aus (wurde wegen Müdigkeit in den vergangenen Tagen nicht durchgeführt). Am Dorfplatz keine 400 Meter vom Hotel entfernt fanden wir ein gemütliches Café und eine Metzgerei die uns frischen Parmaschinken aufschnitt. Carsten kaufte „gefühlte“ 10 kg Fleisch ein und das Highlight war als es dämmerte, dass sich die Blaskapelle des Orts zu einem Konzert einfand. Dies schauten wir uns natürlich an und wir waren dann anscheinend die letzten die den Heimweg zum Hotel antraten.

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