1.Tag: Von Livorno nach Assisi
Nachdem sich jeder im Schlafwagen für die eine oder andere Minute oder Stunde ausruhen konnte, kamen wir pünktlich in Livorno an. Erste Blicke aus dem Fenster besagten jedoch nichts Gutes – der Himmel war grau in grau und Regenschauer durchzogen im Nordosten das Land. Kurz vor dem Aussteigen bzw. dem Entladen der Motorräder hatten wir bereits das nächste Problem: Josefs Helm war gebrochen. Er hatte bei der Verladung in Wien, dank des „unglaublich großzügigen Platzes" am Verladungszug sein Visier samt Drehmechanismus gecrasht. Dank Julias Hilfe konnten wir in Livorno gleich einen neuen, aber auch teuren Nolan Helm kaufen. Gerade als wir die Motorräder für die Abfahrt fertig gepackt hatten, setzte der strömende Regen ein. Nach den ersten Kreisverkehren, Abzweigungen und Kreuzungen verloren wir Stefan und Gerhard. Bereits nach den ersten 3 km war die Gruppe dezimiert und fand erst wieder in Poggibonsi zusammen.
In Ponsacco unterbrachen wir bereits für 1 ½ Stunden unsere Tour, um vor dem strömenden Regen Schutz zu suchen. Dafür konnten wir dort endlich wieder einmal einen unglaublich guten Espresso trinken.
Auf der ersten Transferstraße bis nach Poggibonsi, trafen Stefan und Gerhard verschwitzt und leicht angezipft wieder auf den Rest der Gruppe. Das Navi schickte Stefan mehrfach in die Irre. Damit stand wohl auch fest, dass die beiden keine engen Freunde mehr werden.
Endlich begann die Bike-Tour: Ab ins Hinterland mit Toscana-Flair und Kurven ohne Ende. Dem nahenden Gewitter entkamen wir nur so lange, bis wir wieder auf die Schnellstraße kamen, die entlang des Lago Trasimeno führte. Immer stärker einsetzender Regen ließ sogar die Schnellstraßenfahrt zu einer Tortur werden. Als wir sie verließen und unserem Hotel immer näher kamen, präsentierte sich Assisi auch schon ganz kitschig aus dem Nebel in voller Pracht. Natürlich, wie für einen Wallfahrtsort üblich, ließ irgendeine Prozession nicht zu, dass wir zu unserem Hotel gelangten. Nach einigen Umwegen und kurzer Wartezeit im Regen, klappte aber auch das. Dafür wurde aus dem gemeinsamen „Parken fahren" nichts. Stefan und Gerhard wurden von Josef im Stich gelassen und konnten uns zwischen den Menschenmassen nicht mehr folgen. Außerdem hatte Josef die beiden neuen GS'n mit Diesel gefüllt. „Aber der schwarze Zapfhahn ist doch immer Benzin!?" (Anmerkung der Redaktion: In Europa und sogar weltweit: GRÜN!) Folge: Gestank, Rußen ohne Ende, und in der Garage am nächsten Morgen war wegen des vielen schwarzen Rauches die Sprinkleranlage auch kurz vorm Auslösen.
Na wenigstens klappte das gemeinsame Abendessen und das Championsleague schauen...
ROADBOOK: