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4. Tag:

Ich und Ernstl teilten uns ein Zimmer und daher konnte ich heute auf einen Wecker verzichten, denn Ernstl hält nach 6:30 Uhr nichts mehr im Bett. Josef hat am Vorabend das Frühstück für 8:00 Uhr vereinbart und so konnten Ernstl und ich den Morgen für einen Spaziergang nutzen. Wir schlenderten an den Fjord und genossen das Wetter bei Windstille und strahlendem Sonnenschein. Der blaue Himmel trückte, da die Luft nur 2°C betrug.

Bei solchen Außentemperaturen wird man schnell wach und wir verewigten die Landschaft in digitale Bildpunkte.

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Erneut ließen sich die norwegischen Gastherren beim Frühstück nicht lumpen und wir stärkten uns für die bevorstehende 340 km Tagestour. Für unseren heutigen Tagesabschnitt stand die Benutzung von etlichen Fjordquerungen unter der Zuhilfenahme von Fähren am Programm. Die erste Fähre erreichten wir pünktlich gegen 9:00 Uhr. Wir setzten von Liabygda nach Standa über und folgten der geplanten Tour in die Berge. Wir passierten mehrere Skigebiete und erreichten kurz vor Sykkylven wieder die Meereshöhe. Es folgte ein kurzes Geschlängel entlang des Storfjord bis wir erneut - perfekt in der Zeit liegend - unsere nächste Fähre von Hundeidvik nach Festoya zur Überfahrt über den Hjorundfjord erreichten.

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Das Wetter spielte uns in die Karten und wir entschlossen uns auf der Fähre dazu von der geplanten Route entlang des Vartdalsfjord abzuweichen und übers Landesinnere die Berge zu erkunden. Die Straße führte uns entlang des Hjorundfjords bis Store Standal und dort schraubte sich die Straße in Serpentinen hoch. Wir mussten feststellen, dass die Straße leider nicht asphaltiert war. Bei der Überfahrt waren wir komplett allein. Erst ab Oy hatten wir wieder eine geteerte Straße unter unseren Rädern. Bei Orsta waren wir wieder zurück auf Meereshöhe und fuhren weiter nach Volda. Einmal muss das Navi doch immer streiken und hatte einen Aussetzer und wollte uns somit auf direktem Weg zum Hotel leiten. So waren wir im falschen Fährhafen und ich konnte mithilfe eines Einheimischen die richtige „Richtung“ klären. Also zurück und entlang der Landzunge bis wir den ersten Tunnel, der unter dem Meer auf die Insel Ulstenvik hindurchführt, erreichten. Die Durchfahrt des Tunnels dauerte circa 10 Minuten, wobei es sehr imposant ist, 5 Minuten steil unter das Meer in einem schwarzen 3-spurigen Loch zu verschwinden. Ein komisches Gefühl begleitete uns durch diese Ingenieurskunst. Vielleicht sollten sich andere Metropolen ein Beispiel an dieser Baukunst nehmen. Es folgte ein „Gespringe“ von einer Insel zur nächsten und erreichten unsere letzte Fähre von Arvik nach Koparnes. Unsere heutige Tagestour führte uns an den westlichsten Punkt von Norwegen – dem Vestkapp.

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Bei einem kurzen Zwischenstopp kamen wir mit einer älteren Norwegerin ins Gespräch. Zu unserer Überraschung sprach sie fließend Deutsch und wir erfuhren so einiges über die Region. Auch erzählte sie uns, dass es am Vestkapp ein Café gab, das aber vor einigen Jahren bei einem schweren Sturm zerstört wurde.

Dies brachte uns natürlich nicht davon ab das Vestkapp zu besuchen. Entlang des Vanylvsfjord folgten wir der ausgeschilderten Straße in Richtung Westen. Durch das anhaltend tolle Wetter hatten wir einen sensationellen Ausblick und Fernsicht über die zahlreichen Fjorde und Buchten. Am Vestkapp selbst herrschte starker Wind und zeitweise zogen weiße Wolken durch uns hindurch. Wir konnten trotzdem wunderschöne Bilder mit nach Hause nehmen und der Speck meiner Mutter stärkte uns für den restlichen Tag. Für die, die das lesen und vielleicht im nächsten Jahr das Vestkapp besuchen, können wir berichten, dass am Wiederaufbau des Cafés fleißig gearbeitet wird.

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Zurück führte uns unsere Route über Selje und schon langsam wurde der Benzin in unseren Motorrädern knapp. Als Ernstl am Vestkapp davon sprach, dass er nur noch 70 km fahren könnte, hatten wir eine leicht angespannte Situation, da laut Navigationsgerät für die nächsten 50 km keine Tankstelle in Sicht war. Wir schleppten uns mit niedriger Drehzahl kurz vor unser Tagesziel, den letzten Hügel hoch und Josefs Navi zeigte eine Tankstelle in 650 Meter an. Es waren natürlich keine 650m, aber die 5 Kilometer schleichend bergab konnte Ernstl auch noch schaffen. Den letzten Streckenabschnitt entlang des Nordfjords genossen wir bei strahlend blauem Himmel und dem heutigen Temperaturrekord von 16°C.

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