Hallo liebe Tourbooker und Freunde des Tourbooks,
{typography dropcap}Nach vielen langen Nächten ist es nun endlich soweit, dass ich Euch den Tourbericht aus den West Alpen 2008 präsentieren kann. Wie immer geht mein Dank an Alex, der mir beim "Berichten" geholfen hat. Viel Spa0 beim lesen und vielleicht auch beim kommentieren!{/typography}
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Vorgeschichte 15/08/08 - 13:15
Noch 6 Stunden bis wir zum Autozug nach Graz aufbrechen. Unser "Stammhaus": Alex, Schurli, Mandi, Ernstl und ich (René) brechen zu einer 7 tägigen Tour durch die Schweiz und Frankreich auf. Dort warten Teile der Grand Tour des Alpes auf uns. Der Reisezug nach Feldkirch war bzw. ist eine gute Alternative zu der eher eintönigen 800 Kilometer langen Anreise. Nach einer unglaublichen Entladung einer Gewitterfront heute morgen um 04:00 Uhr dachte ich schon, dass das Wetter nicht halten wird. Doch vom Westen zieht ein HOCH herein und wir werden die nächsten Tage eine (hoffentlich) gute Wetterlage haben!
1. Tag 16/08/08
Was natürlich, wie bei jedem Tourantritt in der Vergangenheit, nicht fehlen durfte, war der Regenguss. Dieser erwischte uns 5min vor der Verladestation. Mandi und Schurli hatten wegen der Bequemlichkeit gleich die Jeans angezogen - sie wurden durchnäßt vom Scheitel bis zur Sohle. Das Zugfahren war auch ein Erlebnis, dass seines gleichen sucht ....Aufgrund der Arlbergsperre kamen wir in Feldkirch erst um ca. 09:00 Uhr an. Der Reisezug wurde über Salzburg via München umgeleitet. Über Lindau kamen wir dann frisch ausgeruht in Feldkirch an. Leichte Entladeproblem (2 Frauen haben nicht gewußt, dass es einen Shuttledienst zur Entladestation gibt) verspäteten unsere Abfahrt um eine weitere Stunde.
Eine eher gemütliche Fahrt (zum Aufwärmen) durch Lichtenstein über Buchs, Sorgons nach Walenstadt, vorbei am rießigen Wallensee nach Glarus zum Fuße des ersten Passes - dem Klausenpass (1948 m).
Schurli:" Endli ein Pass auf dem i mein Reifen einfahren kann - der neue geht weiter obi...". Ein unglaublich schöner Pass eröffnete die 40.000 Höhenmeter, die wir in den nächsten Tagen fahren würden. Die landschaftliche Umgebung ist einfach der Hammer. Berge die sich im Hintergrund aufbauen und schneebedeckt sind, lassen unsere Herzen höher schlagen. Die Weiterfahrt nach Luzern entlang des Vierwaldstütter Sees ist extrem eindrucksvoll, aber die durchgehende 60iger Beschrenkung nervt, drückt ein bisschen aufs Gemüt und ist anstrengend. In Luzern wurde das erste Mal aufgedankt und das Tagesziel "Schüpfheim" war nicht mehr weit. Es musste ein Schwenker her zum Samersee. Natürlich fanden wir hier zwei Pässe vor, den Glaubenbergpass (1543 m) und den Glaubenbüelenpass (1611 m). Beide Pässe sind gleich zu beurteilen: Kurven ohne Ende, super Grip, enge Fahrbahn, unübersichtliche Kehren und ein wunderschönes Panorama - so wie wir es lieben :-). Unser Tagesziel Schüpfheim wurde gegen Trubschachen getauscht. Der Tag war noch so schön, dass wir 30 Tageskilometer mehr auf die Uhr brachten. Gut gelaunt und gut gestärkt ließen wir den ersten Tag der Tour bei einem gemütlichen Bier ausklingen.
2. Tag 17/08/08
Die Übernachtung war der Hit, so kann der Start in eine Tour ruhig beginnen und die Hotels die noch kommen, sollen auch so aussehen. Natürlich hat Mandi wieder nichts besseres zu tun, als die Frühstückskellnerin an der Nase herumzuführen - Es gibt nämlich Frühstuck ab 08:00 Uhr, nach Mandi aber schon um 07:30 Uhr. Eine kleine Irrfahrt aufgrund des GPS zögerte denn ersten Pass des Tages ein bißchen hinaus. Aufgehoben ist nicht aufgeschoben und so jagten wir dann den Schallenberg (1167 m) hinauf. Eine kurze Schrecksekunde gab es, als Schurli fast Mandi vom Moped runterkegelte. Wieso es dazu kam? Weil manche zu viel mit dem GPS herumspielen oder nicht damit zu recht kommen.
Das Wetter schien zu halten, ab und zu gab es Nebelreissen, der Pass war trocken. Er zeigte sich somit mit seinen engen Kurven, den erneuten tollen Gripp und mit sehr viel Platz und langezogenen Schurli Kurven von seiner besten Seite. Die zwei letzten Pässe vor dem Passübergang nach Frankreich waren der Col du Pilon (1546 m) und der Col de la Croix (xxxxm) - zwei wunderschöne Pässe mit ausbesserungsfähigen Straßen, aber noch immer TOP. Am Col du Pillon, der sich besonders durch sehr viele Teerschlangen auszeichnet, mussten wir eine Pause machen - unser Mandi hatte nämlich Hunger. Was aber nix Neues war. Eine rießige Brettljause stillte diesen und ließ uns vollgegessen und eher müde weiterfahren.
Das Tagesziel Morgines, an der Schweiz französchischen Grenze, wurde wegen Zeitguthaben gegen das 50 km entfernte Morzine getauscht. Es ging über den unglaublich tollen Pas de Morgins weiter zu unserem neuen Tagesziel. Leider wurde der Pass gerade frisch mit Rollsplit überzogen und so konnten wir nur die tolle Aussicht genießen. In Morzine fanden wir trotz sprachlicher Barriere auch recht schnell ein Quartier. Bei uns kann keiner französisch und die Franzosen sind ja eher zurück haltend, wenn es um Englisch geht.
3. Tag 18/08/08
Nach einem eher dürftigen Frühstück mit einem unglaublich picksüßem Orangenschaft und umgeben von Bergen machten wir uns gut gelaunt abfahrbereit. Der erste Pass des Tages, der Col de la Colombière (1618 m), konnte genau so gut in der Schweiz liegen. Eine enge, kurvige Straße ging es bei bestem Wetter bergauf, so ähnlich wie beim Klausenpass. Einfach ein tolles Fahrgefühl entwickelte sich bei milden Temperaturen und strahlend blauem Himmel. Nach einer kurzen Pause und dem obligatorischen Fotoshooting ging es weiter zum Col des Aravis (1486 m). Ein unglaublich schön und langezogner Pass. Er führt an einer der niedrigsten Stellen quer durch das Massiv der französischen Alpen, so dass sich die Felsen des Aravis links und rechts der Passhöhe zu einem schönen Alpenpanorama erheben.
Am südichen Fusse des Col de la Madeleine (1993 m) liegt La Chambre. Wir fuhren weiter in südwestlicher Richtung zum Col du Glandon (1924 m). Die Strasse zeichnet sich durch teilweise ganz neuen Asphalt, keine Leitplanken, schöne langezogene und auch enge Kurven und wie immer ein überwältigendes Panorama aus. Im Gegensatz zum Col de la Madeleine (1993 m) ist die Landschaft jedoch karger.
Rene ist dies sicher nicht aufgefallen, denn am Pass hatte er ein leichtes Zittern in den Händen. Mandi und Schurli haben sich jedoch um ihn angenommen und haben ihm mit pädagogisch wertvollen und jugendfreien Tipps wieder aufgepäppelt.
Wie so oft war der Verkehr sehr schwach. Der Pass liegt zentral zwischen den ganz großen Namen unter den französischen Alpenpässen. Im Norden liegt der Col de la Madeleine (1993 m), im Süden lauert der l'Alpe d'Huez (1850 m). Nur 2,5 km im Osten liegt der Col de la Croix de Fer (2067 m). Und genau der letztgenannte wurde unser neues Ziel.
Nach ein paar Kilometern unspektakulärer Bundesstrasse erreichten wir unseren nächten Pass, den Col du Telegraphe (1566 m). Eigentlich ist dieser nur ein kleiner Appetizzer für den Col du Galibier.
Im Vergleich zu den vorhergegangenen Pässen merkt man schon, dass es ein besonderer Pass ist, denn der Verkehr ist um einiges stärker. Aber immer noch nichts im Vergleich zu manchen Strecken in den Dolomiten.
Runter ging es über den Col du Laudaret (2058m). Der Col du Lautaret ist ein Verbindungspass vom Oisans ins Brianconnais. Die 61 km lange Strecke von les Clapiers (735 m), 5 km östlich von le Bourg d'Oisans nach Briancon (1265 m), führt auf der Westrampe durch das wildromantische Romanchetal, das den recht starken Autoverkehr durch gigantische Blicke unter anderem auf die Gletscherspitzen der Meije (3983 m) mehr als kompensiert.
Nach einem guten Abendessen (natürlich wieder fast alle Antrecot) und einem nächtlichen Spaziergang landeten wir in der Hotel-Bar. Gleich neben der Buell des Chefs haben wir noch einen Schlummertrunk zu uns genommen.
4. Tag 19/08/08
Nach einer ruhigen Nacht und einen reichhaltigen Frühstück gings es weiter. Der vierte Tag führte uns vorbei an Briancon weiter nach Südenwesten nach Embron. Die Strecke ist eigentlich recht schön zu fahren. In der Nähe von größeren Städten ist ein bißchen mehr Verkehr, bzw. ist es in den Ebenen immer ein bißchen wärmer.
Vorbei am Lac de Serre Poncon brachte uns eine sehr schöne Strasse nach Barcelonnette. Ab hier gings wieder bergauf, der Col d´Allos ist ein wenig frequentierter Pass, die Staße ist einspurig, ab und zu liegt ein bißchen Streusand auf der Strasse, aber die Landschaft ist der Hammer. In einem kleinen Ort war gerade Markttag, die Strassen waren mit Fahnen geschmückt und die ganzen Bewohner der Umgebung wuselten durch den Ort. Das ganze Spektakel hat ein bißchen an das Mittelalter erinnert. Rene und Alex warfen sich in die Menge und besorgten etwas Wurst, Käse und Brot für eine kleine Jause. Ein junger Franzose erklärte uns, dass die gekaufte Pfefferoni Salami auf Frauen eine aphrotidierende wirkung hat. Ich habe darauf verzichtet ihm zu erklären, dass wir nur Buben sind. Bei der Jause am Col de Champs kam es zu keiner sexuellen Nötigung aufgrund der Wurst.
Die Straße wurde gerade neu gemacht, der nördliche Teil des Berges war fast nur Schotter. Neben dem Geräusch welches Steine auf Metall verursachen war nur das Fluchen von Schurli zu hören.
Der südliche Teil des Passes war schon fertig asphaltiert, doch für Schurli war der Tag vorbei, zu tief saß der Schreck. Sein Motorrad ist nichts für Regen, nichts für enge Kurven, nichts für Schotter... Schurli taugst du für was ????? (Anmerkung Rene: Dieser Satz stammt ausschließlich von Alex und Mandi - ich bin hierbei nicht beteiligt!)
Weiter gings Richtung Süden nach Guillaumes , Beuil und St-Sauveur, den südlichsten Punkt unserer Tour. Bis ans Meer nach Nizza wäre es nicht mehr weit gewesen. Doch wir wendten uns wieder gegen Norden zu, dort sind die Pässe höher, besser, schöner und wir hatten nicht so viel Zeit.
Die Strasse geht entlang von sehr, sehr tiefen Schluchten und recht dünnbesiedelten Gegenden. Wunderschön zu fahren, gut ausgebaut und immer bietet die Landschaft etwas fürs Auge. In einer Schlucht änderte sich die Farbe des Gesteins von braun zu violett. So etwas habe ich noch nie gesehen. Der Kontrast ist immens, grüne Streucher in mitten von violetten Gestein.
Nach Isola und Auron kreuzten wir wieder den Parc National du Mercantour und zwar gings auf den Col de la Bonette (2802m). Guter Asphalt, schöne Gegend und wenig Verkehr. Mandi, Georg und René stellten mal wieder einen Rekord im Gipfelstürmen auf, der nur von einem Einheimischen "Monster" Fahrer in den Schatten gestellt wurde. O-Ton Mandi: .."der triftet doch jede Kurvn an..."
Weiter gings über den Col de Restefond (2678m)nach Jausiers und den letzten Pass des Tages, den Col de Vars (2111m). Im Vergleich zu den vorrangegangen Tagen war der Pass nicht aufregend, aber wir waren ja verwöhnt. Hier suchten wir uns auch gleich ein Quartier. Zum Abendessen gabs für fast alle Antrecot oder eine Crepe. War okay, der Kellner bediente uns zwar nur wieder willig, aber...... Mittlerweile waren wir es gewohnt und gaben uns auch keine Mühe besonders nett oder höflich zu sein.
5. Tag 20/08/08
Ab nun gings wieder zurück Richtung Heimat. Der erste Pass des Tages war der Col d´Izoard (2360 m), der Verkehr war gering, der Asphalt gut und die Aussicht schön. Der Pass selbst wird umzingelt von Bergspitzen, die mich sehr stark an eine Mondlandschaft erinnern. Unsere wahnsinnigen Drei sind natürlich mit einer buddhistischen Ruhe den Berg hinauf gerast.
Die nördliche Seite des Passes gefällt mir besonders gut, die Straße schlängelt sich anschiegsam durchs Gelände. Dies schaut nicht nur schön aus, es bedeutet auch jede Menge Kurven.
Die bewegte Geschichte dieser Grenzgebiete kann man an den Festungsanlagen in jeder größeren Stadt oder an strategisch wichtigen Stellen erkennen. In Briancon befindet sich eine rieseg Festungsanlage.
Weiters gings nach Italien über den Col de Montgenevre (1850 m). Da gabs dann zu Mittag mehr Auswahl als Antrecot und Crepe, aber wir waren, für italienische Verhältnisse viel zu Früh dran. Deswegen ließ uns die Kellnerin einmal 15 min warten. Von Susa gings wieder Richtung Norden zurück nach Frankreich. Der Col du Mt. Cenis (2081 m) war für mich einer der imposantesten Pässe dieser Tour. Nicht weil er so hoch war, oder so spektakulär zu fahren ist. Nein, fast über die gesamte Länge der Südseite geht ein Schutthalde. Wenn man diese dann am rechten Rand überquert, sieht man das sich dort oben ein riesiger azurblauer See befindet. Ein gewaltiges Panorama und davor dieser See, dieser Anblick allein, ist die Tour schon wert. Die Straße ist in einen sehr guten Zustand, wenig Verkehr und sehr schön zu fahren.
Runter ins Tal und Richtung Val d´Isere gings weiter. Kurz nach dem Parc National de la Vanoise liegt der Col de L´Iseran (2770 m ) und danach der berühmte Schiort Val d´Isere. Der Col de L´Iseran ist sehr schön zu fahren, hier war dann einmal ein bißchen mehr Verkehr, aber nichts im Vergleich zu gewisse Orte in den Dolomiten. Val d´Isere ist ein kleines Kaff, in einer engen Schlucht ist ein Hotel nach dem Anderen hingespuckt.. und das wars im Großem und Ganzen. Aber die Berge rundherum lassen ein riesiges Schigebiet im Winter erwarten.
Ein zweites Mal an diesem Tag sind wir nach Italien gefahren und zwar über den kleinen St. Bernhardpass. Hier ist unserem Routinier ein kleines Hoppala passiert. Schurli hat mit seinem Straßenbock auf dieser Strecke so ordentlich "andruckt", Mandi wollte natürlich, ängstlich wie er ist, dran bleiben. Beim alleine Fahren fürchtet er sich.
Nachdem in einer Kurve die Fußraste schon fast durchgehend den Boden berührt hat, war er so klug und hat in der nächsten Kurve das Gleiche gemacht jedoch noch einen Gang zurück geschalten. Damit er ordentlich Drehmoment zur Verfügung hat um das Motorrad weg zu werfen. Die Konsequnz kann man in einen Video sehen. Um den Auspuff wieder richtig befestigen zu können mußten wir zuerst das Motorrad wieder aufheben. Aber Fehlschläge werfen unseren Mandi nicht zurück, sondern spornen ihn erst recht zu Höchstleistungen an.
Das Aosta Tal raus ging es nach Aosta. Diese Stadt würde ich als Industriestadt bezeichnen, die hat so viel Charme wie eine eingeölte Schneekette. Es war sehr warm, der Verkehr war sehr stark und eine Unterkunft war auch nicht zu finden. Deswegen und Dank unserer Hornhaut am Popsch gings weiter Richtung Schweiz. Kurz vor der Grenze, am Fusse des großen St. Bernhardpasses haben wir dann ein Quartier gefunden.
Die Biere an diesem Abend haben sehr gut geschmeckt und es wurde viel über die rythmischen Bodenturnübungen des Herrn "Karl" Url gelacht.
6. Tag 21/08/08
Neuer Tag, neues Glück. Der Augenpezi klebte noch in den Augen, als wir den ersten Pass des Tages in Angriff nahmen, der große St. Bernhardpass (2467 m). Ernstl hat uns hier zu einer Gesetzesüberschreitung gedrängt. Mit Hupen hat er uns so unter Druck gesetzt, dass wir eine rote Baustellenampel überfahren haben. Das ist normalerweise nicht Ernstls Art. Er ist eigentlich die Mutter der Kompanie und kontrolliert vor dem Schlafen gehen ob wir alle brav unsere Zähne geputzt haben. Aber an diesem Tag..... war er irgendwie anders.
Den Pass ist schön zu fahren, nur leider wurde an einigen Stellen (50%) neu geteert und so konnten wir die enge Kurven nicht genießen. Auf der Schweizer Seite sieht man immer wiedereinmal große Betonpilze stehen, dabei dürfte es sich um Lüftungsanlagen für den St. Bernhard Tunnel handeln. Wie es in der Schweiz üblich ist, schlängelt sich auch hier eine Eisenbahn weit den Berg hinauf.
Von Martigny gings weiter Richtung Sion. Danach verließen wir die Bundesstraße und wuselten uns durch Lens, Montana und Randogne. Hier handelt es sich um Dörfer wo man mindestens einen Jaguar, Aston Martin oder ähnliches sein Eigen nennt. Jo, man hats gesehen, es war nicht wenig Verkehr.... und das wars dann auch.
Hier an dieser Stelle möchte ich einen großen Dank im Namen aller an Julia richten. Denn sie hat uns leicht verblödeten, Motorrad besessenen Buben einige Male nachdrücklich darauf hingewiesen nicht nur Motorrad zu fahren, sondern auch etwas anzuschauen. Und wir haben ihren Rat beherzigt und sind Richtung Visp gefahren und dort nach Zermatt bzw. nach Täsch abgebogen. Achtung am Eingang des Tales gibt es einen Tunnel und einen kleinen Pass. Der Tunnel ist hervorrangend zu fahren und ist landschaftlich sehr schön, vor allem wenn vor einem ein Schotter-LKW fährt (Anmerkung Rene: Danke Alex für diese blöde Bemerkung). An der Ortsausfahrt von Täsch ist die Fahrverbotstafel, da in Zermatt Fahrbverbot herrscht. In Täsch haben wir nicht auf Mandi gehört "Wurscht, foahr ma weida!", sondern ein Quartier genommen. So gegen 14.30 haben wir die Bahn nach Zermatt bestiegen und waren in 20 min dort. Weiter gings mit einer Zahnradbahn auf den Gornergrad, der Spaß ist nicht ganz billig, jedoch kann ich nur jeden ans Herz legen es zu machen. Die Fahrt auf das Gornergrat eröffnet einen schönen Blick auf Zermatt und Umgebung, auf 3000 m angekommen hat man das Matterhorn in voller Größe vor sich. Weiters auch den Monte Rose, die höchste Erhebung in der Schweiz. Nach einen kleinen Spaziergang auf 3100 m wurden dem Körper sofort wieder Kalorien zum Verbrennen zugeführt.
In Zermatt angekommen sind wir durch die Straßen geschlendert und haben uns diverse Geschäfte angeschaut. Die meisten davon verkaufen Schweizer Messer oder allerlei Gewandt mit der Schweizer Fahne drauf. Zu erwähnen wäre auch die kleine Englische Kirche mit dem Friedhof. Aufgrund der vielen Bergunfälle und den toten Bergsteigern aus allen Herren Ländern (oft aus England) gibt es dort eine eigene kleine Kirche mit einem englischen Pfarrer.
Dieser Nachmittag war der Hammer, Zermatt sollte man einmal gesehen haben.
7. Tag 22/08/08
Der letzte Tag der Tour (abgesehen von der Zugfahrt) war angebrochen. An diesem Tag standen nicht mehr viele Pässe auf dem Programm. Aus dem Tal raus und Richtung Österreich gings über den Furkapass (2431 m) und Oberalppass (2044 m). Ein weiteres Mal während dieser Tour hat Mandi uns seine Turn-Künste gezeihgt. Doch ist er diesmal, Gtt sei Dank, nur an der Tankstelle umgefallen. Leider konnte man die rote Birne nicht unter den Helm sehen. Normal ist René immer einer der Schnellsten mit der Kamera, aber bei diesem Anblick musste sogar er drauf verzichten die Kamera zu zücken ... er hatte viel zu viel damit zu tun wieder geregelt Luft zu bekommen.
Der Grimselpass war zum Greifen nah, jedoch haben wir lieber die sichere und zeitsparendere Variante gewählt. Rene´s ursprünglicher Plan war eigentlich runter Richtung Süden und über den San Bernardino Pass nach Chur zu fahren. Doch dies wären über 600 km gewesen und um 19.00 mußten wir spätestens in Feldkirch sein. So haben wir den direkten Weg von Andermatt über Disentis nach Chur genommen.
Von der Karte her hätte ich mir starken Verkehr auf dieser Strasse erwartet, doch der hielt sich in Grenzen. Auch die Landschaft war sehr schön. Von Chur gings durch Liechtenstein nach Feldkirch. Dieser Teil der Tour war eigentlich eine reine Verbindungssache.
In Feldkirch angekommen auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof hatte die Vorarlberger Damenwelt kurzzeitig mit den Hormonen zu kämpfen als 4 knackige Steirer und ein ausgewachsener Kärntner die Hüllen fallen ließen. Raus aus den Motorrad Sachen rein in die Straßenkleidung. Wir hatten noch genug Zeit um uns die Stadt anzuschauen und Essen zu gehen. Nun das Wetter hat die ganze Zeit ausgehalten, bis cirka 2 Stunden vor dem Verladen, da begann es zu Regnen. Alex und Mandi haben sich noch die Schattenburk angeschaut und sind erst später zum Bahnhof zurück marschiert. Diesmal waren sie nicht vom S.. bis zur Sohle, nein, vom Schopf bis zur Sohle nass.
Gut ausgerüstet (Wurst, Brot, Bier und Schokoriegel) nahmen wir die Heimreise mit dem Zug in Angriff. Die Schokoriegel mußten als Geburtstagstorte herhalten. Mandi wurde 34 Jahre, es hat auch ihn einmal erwischen müssen. Wir gratulieren herzlich!!!!