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lombardeiEs gibt nun endlich mit ein bisschen Verspätung den Tourbericht unserer Tour in die Lombardei 2008. Ich hoffe, dass der extrem ausführliche Bericht Euch das Warten im Nachhein ein bisschen versüßt hat und hoffe, dass Euch der Bericht gefällt. Über eine Bewertung oder das eine oder andere Kommentar würden wir uns natürlich wie immer sehr freuen. Nun aber los:

 

Lombardei 2008

Termin: 21.05.08 - 24.05.08

Tourteilnehmer: Mandi, Georg, Ernstl, Alex, Rene

Tourübersicht:

Inhaltsverzeichnis:

1. Tag - Anreise

2. Tag - Gardasee

3. Tag - Comosee

4. Tag - Heimreise

Ein großes Wetterchaos machte uns 2 Tage vor dem Tourstart Kopfschmerzen. Es folgeten Dialoge wie:
Mandi:" Bist deppat schau eini in ZAMG, da tut sich gar nix!"
Rene:" Keep cool, i bin da Wetter Quaxi - es wird schön!"

Ein Genuatief besorgte uns wirkliches Kopfzerbrechen. Unsere externen Wetterberater, Klauscher Bernhard und Lang Stefan, sagten nur:" vergiß es, es wird nur regnen!" Aber nach den Erfahrungen mit der September Tour 2007 nach Kroatien, behaupte ich, dass ich mich mit Wettertiefs auskenne und somit mir anmaß die blauen Flecken zwischen den schwarzen Gewitterwolken zu finden.

BILDER TIEF!

 

1. Tag: Anreise

 

Geplante Abgfahrt war Mittwoch 06:30 Uhr in Hausegg. Alex´s erste Reaktion, er steht nie vor 7:30 Uhr auf:"wessen Idee war dass denn? ich schaffe dass doch nie, können wir net später fortfahren...?" Aufgewacht bin ich trotz gestellten Wecker für 05:00 Uhr um 04:10 Uhr... noch ein kleines Bitte Bitte Gebet zu Petrus hochgeschickt, bevor ich den Vorhang meines Zimmers beiseite schob und mit einem Grinser den Tag begann. Nur leichter bis garkein Nieselregen und ein teilweise trockener Hof ließen mich guter Dinge sein, dass ich doch Recht hatte und das Wetter gut werden wird. "Gut" ist zwar übertrieben, aber die monsunartig angesagten und am Dienstag niedergegangenen Regenfälle blieben aus.
Ein erster Anruf bei Mandi um 05:10 Uhr blieb Erfolglos, er schläft sicherlich noch. Die schon gewohnte Übung - ab in die Dusche und rein in die Skiunterwäsche - ließen die Zeit auf 05:25 Uhr verstreichen und ich Griff wieder zum Telefon und wählte Mandi´s Nummer .... dieser Elendige hebt noch immer nicht ab! Voller Panik gab es dann um 05:26 Uhr die GruppenSMS, dass die Tour wie geplant stattfindet und es bei den ausgemachten Abfahrtszeiten bleibt. Ernstl und Alex sollten um 07:30 Uhr beim Sonnenturm in Kärnten zu uns stoßen. Wie immer kamen wir natürlich um 10min zu spät - Schurli musste ja noch tanken (wie immer) und Alex war schon in Sankt Leonhard abgefahren - merken für die Zukunft:" kann keine Karte lesen und ist daher als Tourguid nicht zu gebrauchen (später im Bericht wird sich diese Anmerkung bestätigen).
Nun war das Team des Tourbook´s komplett und der Gruppenzwang drängte mich dazu meinen neuen "250 bei Nässe" Regenanzug auszuziehen. Die extreme Vorfreude / Freude auf unsere Tour in die Lombardei wurde jetzt mit einem 120 km langen Anreisestück über die Autobahn gedämpft. Das erhöhte Verkaufsaufkommen und die Polizeipräsenz während des GTI Treffens ließen uns die gesetzlich vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen von max. +5% einhalten.

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Sehr monoton und eintönig erreichten wir dann endlich Spital und jedem von uns entwich unter dem Helm wohl ein Freudenschrei. Unsere erste Pause zum Frühstücken machten wir in ... und tranken einen tollen Kaffe der uns wieder ein bisschen wärmte. Die doch noch sehr nasse Straße und der extrem lange Anreiseweg bis zum Gardasee ließen uns von unserer geplanten Route über den Stallersattel, wir haben Ihn für die Heimfahrt eingeplant, abweichen und wir fuhren über Silian die kürzeste Verbindungsstraße bis nach Olang. Vorbei an unserem Hotel der Motorradtour 2002, Hotel Post Olang, ging es dann hoch auf unseren ersten Pass, dem Furkelpass. Ein toll zu fahrender Pass mit teilweise sehr engen Kehren und vorallem das erste "Stell dich ein" für viele folgende Tornantis!

Bei den Actionfotos am Fuße, lasst uns jetzt nicht mehr über Definitionen streiten, des Furkelpasses verewiegten wir unser erstes Tourbook Pickerl an einer Verkehrstafel. Der nächste  Pass bzw. Joch sollte sogleich kommen - das Würzjoch. Die Verbindungsstrecke zum Würzjoch ist unspektakulär aber landschaftlich ein Hit.
Das Würzjoch selbst mit seinen 2009 Metern besticht mit einer sehr gut ausgebauten und teilweise engen Straßenführung, die einen schnellen und abwechslungsreichen Fahrspaß bietet. Die landschaftlich schöne Umgebung gibt Ihres hinzu und macht das Würzjoch nicht nur zu einem unvergeßlichem Passübergang, sondern zu einem MUSS für jede Motorradtour in dieser Gegend. 
Das Würzjoch liegt in einer Linie mit dem Kofeljoch. Dieser Passübergang liegt weiter westlich und ist mit seinen knapp 1900 Metern auch ein weiterer Pflichtpart für jeden Tourenfahrer. Leider begann es bei unserer Auffahrt bzw. Überfahrt des Kofeljochs zu nieseln und so konnten wir den Pass der teilweise steinschlaggefährdet scheind nur langsam überqueren.

Kurz vor dessem Ende machten wir eine taktische Mittagspause und warteten bis sich das gröbste Wetter verzogen hatte. Frisch gestärkt mit den ersten italienischen Gerichten, außer für Mandi, der brauchte natürlich ein Schnitzerl, ging es bei leichtem kaum spürbaren Nieselregen weiter Richtung Bressanone, wo wir auf die Autostrade auffuhren. Erste Probleme beim lösen der Autobahnkarte hatte, hätte es anders sein können, natürlich Mandi. Irgendwie wollte sich die Schranke hinter mir nicht mehr schließen und so blieben 1000 Knopfdrucke auf den roten Knopf aussichtslos. Nach 5 Minuten bequemte sich doch noch ein italienischer Mautbediensteter zu uns und half den defekt an der Schranke zu beheben.

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Es folgten ... Kilometer auf der Autobahn. Vorbei an Bozen, Ora und San Michele bis nach Trento. Beim bezahlen der Maut schauten wir zum ersten Mal sehr überrascht drein, denn für dieses kurze Stück mussten wir je € 5,60 berappen. Desweiteren kamen wir jetzt schon in die Gegend wo eigentlich nur mehr italienisch gesprochen wurde und sich das Mautpersonal mit mir nur mehr mit Händen und Füßen verständigte - ACTIVITY für Fortgeschrittene sag ich da nur - um für alle die Maut zu begleichen. Also Trento ist ja schon fast der Gardasee und uns trennte nur noch ein ca. 60 Kilometer langes Stück von unsere ersten Übernachtung. Die Straße über den Monte Bondone stand als Abschlußfahrt auf unserem Zettel. Die Straße ist irgendwo als Rennstrecke ausgeschrieben und ich glaube, dass dies der Grund dafür war, dass wir das "Gesperrt" Schild am Fuße übersehen haben. Nach etlichen Kurven und einem Traumhaften Ausblick auf das tieferliegende Tal mussten wir wieder umkehren und die eher höher Frequentierte Verbindungsstraße nach Riva del Garda zu unserem Hotel ..... nehmen. Wie immer gab es zum Tagesabschluss ein paar Willkommensbierrunden und der nächtliche Ausflug bis zum Gardasee war natürlich auch wieder sehr unterhaltsam :-).

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2. Tag: Gardasee

Da wir um 9.00 Uhr wieder im Sattel sitzen wollten, haben wir uns um 8.00 Uhr fürs Frühstück verabredet. So weit der Plan, aber wir hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Das Restaurant wurde ein bisschen später aufgesperrt und zum löslichen Kaffee gabs recht wenig Schinken und Käse. Nachdem wir die erste Aufschnitt-Platte geleert hatten, dauerte es dann doch so 20 min bis Nachschub gebracht wurde. Die jungen Löwen brauchen natürlich ein anständiges Frühstück um die vorgenommen 350 Tageskilometer durchzustehen. Zu guter Letzt wurde noch die kleine BMW mit den Tourbook Logo beklebt. Ernstl´s Einwände: „Wos tuats denn do, foahr ma“ wurden mit einem netten aber bestimmten: „Hoit di Pappn“ erwidert. Ansonsten gab es über unser Hotel nicht viel zu meckern. Es war günstig und sauber, für eine Nacht absolut okay.

Zuerst gings es am West-Ufer des Gardasees entlang in den Süden. Nachdem wir ein paar Kilometer entlang des Ufers gefahren sind, bogen wir ins Landesinnere ab und schraubten uns den Berg hinauf, die Gardasee Hochalpenstraße stand zum Aufwärmen am Programm. Danach gings wieder bergab zurück zum See durch eine Klamm, NAME. Wo und wie die Italiener Straßen bauen, fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Jeder Flecken Land der bebaubar ist, wird genutzt. Da ein kleines Häuschen, dort ein kleiner Gemüsegarten und irgendwie ist dann auch noch Platz für eine Straße.

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Am Garda See entlang kamen wir an Bars, Hotels, Bars, Restaurante, Hotels Restaurante, Bars usw. vorbei. Dann gings wieder ins Landesinnere zum Idore See und weiter über den Passo di Capovalle. Bei einer kleinen Pause mitten im Nirgendwo mit einem richtigen Espresso konnten wir den Zieleinlauf einer dänischen Hobbyradler-Truppe anschauen. Radfahren ist sicher lustig, aber ohne so viel zu haxln den Berg rauf fahren ist lustiger. Straße gesperrt - das war der Eine erneute Straßensperre am Goletto Gaver Pass, verdarb uns den Spass und wir mussten unsere geplante Route komplett umschmeissen.

Es folgte ein Umweg zu unserem Etappenziel, dem Comosee. In den Süden wollten wir nicht ausweichen, da wir ins Einzugsgebiet von diversen Städten gekommen wäre. Also rauf in den Norden nach Madonna di Campiglio und weiter über den Passo Campo Carlo Magno, der Paß ist sehr schön zu fahren. Dann schwenkten wir nach Westen und fuhren über den Passo Tonale weiter Richtung Coma See. Der Tonale ist einwandfrei, guter Asphalt und reich an Kurven. Leider gab es einige Baustellen weil teilweise eine neue Asphaltdecke aufgezogen wurde. Hier wäre jetzt ein Hinweis für den aufmerksamen Leser angebracht: "nächstes Jahr ist das eine perfekte Strecke." Dann folgte der Passo dell’Aprica, Straße und Asphalt sind okay, es gibt schönere, aber auch uninteressantere Pässe.

Zu Mittag nahmen wir einen kleinen Snack ein. In dem Lokal gab es nur Kleinigkeiten, diese waren aber dafür umso besser. Panini mit Olivenpaste, gekochten Schinken und Käse…… Für jeden Geschmack war etwas dabei. Rene wurde ein bisschen unruhig, da er die Italiener nicht gewohnt ist. Links hängt ein TV-Gerät an der Wand und auch rechts auch eins, die Italiener unterhalten sich für ihre Verhältnisse ganz normal, für unsere Verhältnisse haben sie herum geschrieen. Bella Italia…..(a holt´s die Goschn!) Gestärkt gings auf der SS43 mit einigen LKWs und viel Verkehr weiter, die folgenden 40 Kilometer über die stark vom Berufsverkehr frequentierte Bundesstraße waren kein Highlight. Es gab viele Überholverbote und Geschwindigkeitsbegrenzungensind in Italien normalerweise kein Problem, doch Mandi war vorsichtig. Ob zu recht oder nicht wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Wir sind so um 16.30 im Hotel Belvedere angekommen. Es war ein nettes kleines Hotel in Olgiasca hoch über dem Coma See mit gutem Bier und einem noch besseren Restaurant. Die Speisekarte war vielleicht nicht die größte, aber da war für jeden was dabei. Der Fisch wurde perfekt filetiert vom schönsten Kellner Italiens und war sau gut. Der Ort selber gibt nicht viel her, was uns nicht weiter störte, da wir bei einem guten Glas Wein im Hotel sitzen blieben.

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3. Tag: Comosee

Der Tag begann mit einer herrlichen Aussicht von meinem Zimmer aus auf den Coma See. Ein kleiner Spaziergang vor dem Frühstück, dieses gab es wie immer ab 8.00 Uhr, weckte die Lebensgeister. Nach dem dünnen Kaffee im letzten Hotel war die Freude auf ein gutes Frühstück groß. Der Kaffee war sehr gut, jedoch gab es keinen Schinken oder Käse. Mandi quittierte es mit den Worten: "Is eh gsünder ohne Fleisch“, doch Rene blieb der Mund offen. Ja, bella Italia, so frühstücken wie wir es gewohnt sind, ist denen meist fremd. Die nächste Watschen kam von Mandi: „Heute tumma nix Mittagessen, heu foahr ma durch!“ Naja, nachdem Mandi die letzten Tage immer als Erster Hunger geschrien hatte, nahm ich diese Aussage ohne Protest hin.

Um 9.00 Uhr herum sind wir wieder im Sattel gewesen und haben uns Richtung Osten der Heimat zu gewendet. Da wir leider in Vorbereitung etwas nachlässig waren, mußten wir wieder unsere Tour umplanen. Der Grund für die Streckenänderung wird an dieser Stelle verschwiegen. Leider mußten wir die letzten 50 km der Vortagsstrecke wieder zurück fahren. Der Tonnale ist auch von der westlichen Seite kommend ganz schön zu fahren. Das Baustellenpersonal war das gleiche nur diesmal hatten sie die Positionen gewechselt. Und das Wetter schien auch diesmal wieder zu halten und segnete uns mit angenehmen Temperaturen und meist trockener Fahrbahn. Ich sollte Recht behalten, gegen Mittag hin begann Mandi: "I hob an Hunger!!!". Also gut, schauen wir wo wir essen können. Beim ersten Lokal, vor dem Mendelpass saß eine Gruppe von sehr, sehr erfahrenen Motorradfahrern aus Wien. Doch leider gabs da nichts zu Essen, sie meinten nur: "Setzt eich zuwa, trinkts an Grappa, essen brauchts ihr eh nix mehr." Ich glaube sie haben Schurli als erstes gesehen. Der erste Versuch mißlang, also weiter. Nachdem es nach Regen über dem Mendel-Paß ausgeschaut hat und Mandi weiter drängte, hielten wir wieder an um etwas passendes zu finden.

Diesmal hatten wir uns ein recht nobles Restaurant ausgesucht. Alles sehr fein hergerichtet, alle Tische schön gedeckt mit Silberplatte, Gläser für Weiß-und Rotwein waren bereits eingestellt. Ich war gespannt auf die Karte bzw. auf die Preise. Na ja, jeden Tag würde ich mir so ein Lokal nicht gönnen, aber hmm, es gab ganz leckere Sachen. Das Essen war einfach nur saumäßig gut und sein Geld wert.

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Gestärkt und glücklich gings es weiter Richtung Mendel-Paß. Dieser Paß gehört auch in die Kategorie perfekt. Der Straßenbelag ist im besten Zustand, es sind immer zwei Fahrspuren vorhanden und die Aussicht ist auch toll. Mandi, Schurli und Rene sind natürlich wieder vorne weg und Ernstl und meine Wenigkeit bildeten die Nachhut. Rauf gings super und runter auch. Die Stoßtruppe musste zum Entsetzen eines Cabrioclubs bergab 3 Autos (Porsche, Mercedes, BMW) sowohl Innen wie auch Außenrum überholen - die haben vielleicht gschaut :-).

Einen kleinen Vorfall hatten wir auch noch: Nach dem Mendola wollten wir über das Penser Joch nach Sterzing rauf. Ich (Alex) hatte mir in der Früh die geplante Tour angeschaut und die Punkte Mendola - Bozen - Penser Joch - Sterzing - Brixen -Bruneck gemerkt. Was alle gewußt haben außer mir, ein paar Kurven bevor der Mendola im Tal mündet, zweigt eine Straße ab, die zum Penser Joch führt und nicht direkt durch Bozen geht, sondern im Norden Bozen leicht streift. Also meine lieben Kollegen haben diese Abzweigung genommen und sind nicht gleich nach der Kreuzung stehen geblieben, das Ergebnis, ich habe sie nicht gesehen und bin ins Tal runter. Da es nur mehr 3-4 km bis nach Bozen waren und ich niemanden gesehen habe, bin ich weiter gefahren. Nach dem Ortsschild Bozen wo einige Zufahrtsstraßen zusammenkommen, habe ich mich an die Seite gestellt und mein Handy hervor gehohlt. "Du bist an uns vorbei, komm zurück" lautete die SMS vom Renen. Da ich aber vor mir schon die braunen Hinweistafeln für Pässe und Kirchen gesehen habe, habe ich mit Rene ausgemacht, dass wir uns am Anfang vom Penser Joch treffen. Also gut, rein ins Vergnügen, rein nach Bozen. Leider stand auf den Schildern nirgends Penser Joch, nur Sarstal. Die Richtung wußte ich ungefähr, probier geht über studieren. Beim ersten Versuch habe ich mich zu weit links gehalten, deswegen bin ich fast im Kreis gefahren. Egal bei einer Tankstelle kurz nachgefragt und, ja es ist das Sarstal und ich, muß vor dem Ferrrari Händler links abbiegen. Nach so 10 min durch Bozen kommt man an den Rand von der Stadt und das Sarstal beginnt. 47 km bis zum Penser Joch, gut da muß ich mich beeilen, den die sind sicher schon irgendwo. Das Sarstal wird am Eingang bewacht von 2 Burgen. Den Anfang machen einige Tunnel und leider gabs auch wieder ein paar Baustellen.

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Ein kurzer Blick auf die Kilometeranzeige sagte mir, ich sollte meinem Bike wieder einmal was zu Trinken geben. Also bei der nächsten Tankstelle stehen geblieben und getankt. Die Zeit wurde genutzt um Rene kurz anzurufen, "Wo bleibst den? Wir sind gleich hinter der grünen Tafel, die anzeigt, daß der Paß offen ist! Wir sind am Fuße vom Paß!!" Okay, denk ich mir ich bin an zwei solchen Tafeln schon vorbei gefahren...., aber die sind schon am Fusse des Passes. Ich habe den Tankwart noch gefragt wie weit es zum Penser Joch ist, seine Antwort war: "Genau 27 km". Also, Hut rauf und auf der Goaß nach.

Da das Tal immer enger wird, beschleicht mich das Gefühl, daß sie hinter mir sind. Nach weiteren 20 km, also noch 7 km bis zum Joch, rufe ich noch einmal Rene an und Frage wie viel Kilometer sie noch zum Paß haben? 47 war die Antwort. Meine Antwort viel etwas kurz aus: "Du Depp, du bist nicht am Fuß des Penser Jochs sondern am Anfang vom Tal, ich hab noch 7 km!" Im Hintergrund hörte ich schon Schurli sagen, habe ich dir ja gesagt der ist vor uns. Gut also nahm ich die letzten 7 km in Angriff und war mir sicher ich kann die Aussicht oben in aller Ruhe genießen. Zu meiner Verwunderung waren sehr viel Einzylinder am Paß, normalerweise hat man einen Tuttelbäranteil von 70%. Hier aber nicht so. Nach so ca. 10 min ist dann Ernstl daher gekommen, er hat zu Mandi gemeint, er fährt gemütlich voraus. Ernstl und ich kamen in den seltenen Genuß die Buben einmal einreiten zu sehen. Dann nach weiteren 5 Minuten hörte man schon einen 4 Zylinder schreien, ob das Schurli ist?

Nein, es war ein Bundesbürger der in den Kurven brav den Gashahn zugemacht hat. Kurz daruaf der nächste Japaner, diesmal lauter und immer im hohen Drehzahlbereich. Dahinter ein Tuttelbär den man auch schön hörte und zu Schluß eine V-Strom, die man nur sah. Ja, das waren die Buben. Schurli hat sein Motorrad einmal richtig durchgeputzt. Es wär bei Schurli nicht nötig gewesen, aber ..... Oben angekommen und den Helm kaum abgenommen, hat Rene gleich begonnen sich aufzuregen. Mandi erwartet gar nichts anderes als einen Blödsinn von "Gstudierten" und Schurli hat gleich Rauchen angefangen und hat lulu müssen. Zum Wichtigsten: Das Tal und der Paß sind sehr schön, die Straße ist in einem hervorragenden Zustand. Es errinert mich ein bißchen ans Lesachtal nur nicht so eng. Das Joch ist relativ schnell erklommen, jedoch ist die Anreise durch das Tal eine landschaftliche Augenweide.

Runter gings Richtung über eine schöne Straße nach Sterzing, dann weiter nach Brixen und zu unserem Tageszeil Bruneck. In Bruneck haben wir im Hotel Andreas Hofer übernachtet. Es liegt gleich neben dem Krankenhaus und einer Bahnstrecke, jedoch hört man nichts davon. Auf der Terasse nahmen wir gleich ein gutes, kühles Bier. Und da der Kellner so schnell war, bestellte Mandi gleich die nächste Runde als er die erste brachte. "So lange wie du brauchst, kannst gleich die nächste bringen!"

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Das Abendessen war hervorragend und das Zentrum erreicht man in nur 4 min zu Fuß. Deswegen machten wir uns am Abend auch Richtung Innenstadt auf und waren überrascht, man sah nämlich mehr Mädls als Buben. Das letzte Bier des Abends haben wir uns bei einem Konzert der Gruppe "LivePräsenz" genehmigt.

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4. Tag: Heimreise

Der letzte Tag der Lombardei Tour 2008 begann mit einem pipi feinen Frühstück. Käse, Wurst, Müsli und ein guter Kaffee stehen für einen guten Start in den Tag. Das erste Ziel, der Stallersattel, liegt fast am Rande von Bruneck. Wir waren so früh dort, daß wir die einzigen Motorradfahrer waren und nur ein Traktor kam uns auf der ital. Seite des Stallersattels unter.  Die italienische Seite des Stallersattels ist Ampel geregelt und daher eine Einbahn, die Asphaltdecke ist eigentlich immer geschlossen.

Auf der österreichischen Seite sieht die Sache im oberen Teil ganz anders aus, die Straße strotzt nur so vor lauter Frostaufbrüchen. Kommt man dann aber weiter runter ins Tal, dort wo der Wald beginnt, hat man dann auch eine neu alphaltierte Straße. Durch das Defereggental nach Lienz und über den Iselsbergpass ohne Regen unsd auf guten Strßen gings Richtung Großglockner. Da Alex noch nie die Großglockner Hochalpenstraße gefahren ist, haben wir ihn in die Tour eingebaut. Jedoch werden wir den Glockner nicht mehr so schnell befahren, denn die Maut pro Bike beträgt 18.-- Euro. Hmm, Maut gut und schön, aber 18.-- Euro sind schon viel. Was soll am sagen der Großglockner wird täglich von xxx Motoräder und XXX+1 Autos befahren. Die Straße wird im oberen Bereich von Schneewänden gesäumt. Die Straße ist in einem sehr guten Zustand, aber aufgrund der vielen Fahrzeuge ist an zügige Fahrweise hier nicht zu denken.

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Da wir noch einige Kilometer vor uns hatten, fuhren wir nicht auf die Franz-Josefs Höhe sondern gleich nach Bruck an der Glocknerstraße. Weiter Richtung Osten gings nach Radstatt und den Tauernpaß Richtung Tamsweg. Der Radstätter Tauernpass und der Twenger Paß sind Landschaftlich schön, jedoch die Straßen sind in einem elendigen Zustand. Neben Wellen und Buckeln bestehen diese noch aus Frostaufbrüchen und ein bißchen zusammenhängender Aspahltdecke.
In Tamsweg haben wir schon dunkle Wolken vor uns gesehen und in Murau legten wir dann eine kurze Regen-Tank-Pause ein. In Judenburg trennte sich unsere Gruppe wieder einmal kurz auf, Mandi, Rene, Schurli und Alex sind auf die Autobahn aufgefahren und Ernstl hat die Route durch Judenburg zum Gaberl genommen. Zeitlich dürfte nichts um sein, denn wir haben uns am Kreisverkehr alle wieder getroffen. Hier verabschiedete sich Ernstl entgültig von uns und fuhr nach Süden in seine Heimat "Nord-Slowenien", der Rest nahm das letzte Highlight des Tages, das Gaberl. Highlight kann man ja fast nicht mehr sagen, denn das Gaberl ist für uns so jungfräulich wie die Wohnungstür zu Hause. Am Gaberl oben sollten wir ein paar Freunde treffen, diese sind aber vor dem Regen geflüchtet. Wir machten das Gleiche, jedoch flüchteten wir vor einer Motorrad Messe. Die letzten Kilometer vor Graz wurde es immer dunkler und dunkler. Aber nachdem nur mehr 20 km vor mir lagen, verzichtete ich auf die Regenpanier, die GoreTex Sachen müssen auch einmal gewaschen werden. 

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Abschließend läßt sich sagen, es war eine schöne Tour, die Wetter Fee Kratky war uns wohlgesonnen, kein starker langer Regenguß und auch keine 30°C Lufttemperatur.  Die Gegend rund um den Gardasee ist sehr schön und bietet viele Möglichkeiten sich mit dem Motorrad auszutoben. Weiters ist mir auch positiv aufgefallen, daß in der Lombardai am Feiertag nicht solche Massen von Bikern herumschwirren wie in Südtirol.
Die Italiener sind sicher das lautere Volk, jedoch sind sie flexibler und es werden nicht immer zwei Fahrbahnen mit Seitenbegrenzung und Mittellinie benötigt. Und vor allem sind die Bergstraßen größtenteils in einem besseren Zustand als in Österreich und das ganze ohne Maut.

 

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